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lib:tf:ltk

LTK – Sachsen-Anhalt (Lokales temporäres Koordinatensystem)

Dieses Verfahren ähnelt dem PLTM. Es arbeitet (leider) nicht vollständig als MapProjektions­Umformung, sondern berechnet nur den Anfangs- und Endpunkt einer virtuellen Linie und berechnet dann die anderen / weitere Punkte über eine 4-Parameter-Transformation darauf. Durch den fortlaufenden UTM-Maßstab ist dieses Verfahren auf eine Ausdehnung von ca. 2 km begrenzt. Es ist aber das amtliche vorgeschriebene Verfahren beim Arbeiten im Kataster-Festpunktfeld.

Auszug aus „LSA VERM 2011 : ETRS89 als amtliches Bezugssystem für das Land Sachsen-Anhalt“ von Hans-Peter Bahnemann und Guido Hestermeyer.

Eine elegante Methode den Grenzmeridian zu umgehen wurde 2001 für den Bereich der Liegenschafts­vermessungen gefunden. Bekanntlich werden die Liegenschaftsvermessungen in Sachsen-Anhalt ausschließlich mit originären Vermessungszahlen in Lokalen temporären Koordinatensystemen (LTK) durchgeführt. Die originären Vermessungszahlen werden in Dateneinheiten gespeichert. Die Verknüpfungs­information zwischen den Bezugspunkten der einzelnen Dateneinheiten wird seit 2001 durch die Koordinaten des ETRS89 bereitgestellt. Für die Berechnung des LTK wird als Zwischenschritt eine lokal angepasste Abbildungsebene mit einem lokalen Bezugsmeridian im Vermessungsgebiet bestimmt. Der Vorteil ist hier, dass bei der Wahl der Länge des LTK der Abstand des Vermessungsgebietes zum Mittelmeridian aufgrund der in der lokal angepassten Abbildungsebene zu vernachlässigenden Projektionsverzerrungen nicht mehr berücksichtigt werden muss und dass Grenzmeridiane aufhören zu existieren. Leider konnte dieser Gedanke nicht auf das neue Datenmodell gemäß der Dokumentation zur Modellierung der Geoinformationen des amtlichen Vermessungswesens (GeoInfoDok) übertragen werden.
gesamtes Dokument: https://www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de/?lang=de&page=320%2C501&con=4862%2C501%2Cde%2C1
lib/tf/ltk.txt · Last modified: 2023/07/03 18:26 by 127.0.0.1